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Wer
bin ich, wenn ich schreibe?
Ein Stift und ein Stück Papier genügen und
meine Alltagswelt steht Kopf! Mein Denken, mein Fühlen
finden in einer Form Ausdruck, die mir selbst fast fremd
ist. Woher kommen diese Worte, woher die ungewohnten
Metaphern, die ich mir später auf der weißen
Fläche anschaue wie fremdartige Pflanzen?
Ich
weiß es nicht, und ich habe aufgehört darüber
nachzudenken.
Die Frau, die sich in der weißen
Papierfläche spiegelt, ist mir vertraut und fremd
zugleich. Wir kennen einander und achten doch darauf
unseren Weg nicht ständig miteinander zu gehen.
Sie braucht mich, um sprechen zu können, ich brauche
sie, um zu erkennen wer ich bin. Ohne Papier und Stift
wäre ich mir selbst nie begegnet.
Dorothee Anton
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